Was tun in Hamburg? :
■ Mi, 25. 6. bis Fr, 29. 8., KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Letzte Zeugen
Es ist einer der seltenen Versuche, sich in Slowenien, das im Zweiten Weltkrieg zwischen dem Deutschen Reich, Italien und Ungarn dreigeteilt war, mit der Erinnerung der Opfer faschistischer Lager auseinanderzusetzen. Gemeinsam haben die Journalistin Saša Petejan, die Fotografin Manca Juvan und die Historikerin Urška Strle gefragt, welche Erinnerungen Sloweninnen und Slowenen an ihre Zeit in italienischen Konzentrationslagern haben – und wie sie sie an Kinder und Enkel weitergeben. Auf rememberingfascistcamps.blogspot.de sind die Geschichten beschrieben, nun präsentiert die Ausstellung „Letzte Zeugen. Erinnerungen von Häftlingen der faschistischen Lager“ bis Ende August Fotografien, Erinnerungsstücke und Aussagen von Überlebenden sowie den Angehörigen von Ermordeten. Das Begleitprogramm bietet Führungen, Lesungen und Vorträge.
■ Fr, 27. 6., 20.30 Uhr, Hafenklang
Hören mit Schmerzen
In maximalem Kontrast zu all den glitzernden Neubauten, die seitdem ringsum entstanden, steht, was diese avantgardistischen Geräuschmusiker vor knapp 35 Jahren spontan improvisiert hier eingespielt haben: Anfang der 1980er nahmen die Einstürzenden Neubauten in den Räumen des Hafenklang-Studios ihr erstes Album „Kollaps“ auf. Am kommenden Freitag werden hier wieder Vorschlaghammer und Bohrmaschine herausgeholt: Auf zwei Floors gibt es über Stunden ausschließlich Neubauten-Musik zu hören, dazu Live-Musik, Performances und Videoinstallationen.
■ Sa, 21. 6., 14.30 Uhr, Mönckebergbrunnen
Anregung zur Bewegung
Seit dem 18. Mai sind Geflüchtete, Sans-Papiers und andere Migranten unter dem Motto „March for Freedom“ zu Fuß von Straßburg nach Brüssel unterwegs, um globale Bewegungsfreiheit, das Recht auf die freie Wahl des Wohnortes für alle und das Ende von „Dublin-Falle“ und Zwangsunterbringung in Lagern zu fordern. Parallel zum Auftakt der europaweiten Aktionswoche in Brüssel wird in Hamburg ein Radioballet zur Unterstützung der Gruppe Lampedusa in Hamburg stattfinden. Zu hören ist es auf dem Freien Sender Kombinat auf 93,0 MHz und unter fsk-hh.org. Nötig zum Mitmachen sind ein Radio oder ein Handy mit Kopfhörern. Los geht es um 14.30 Uhr am Mönckebergbrunnen. MATT
■ Di, 24. 6., 20 Uhr, Große Freiheit
Alte Heldin
Kein Wort davon, wie alt Frau Harry heute ist. Lieber, ganz nostalgisch, einen Blick zurückwerfen, 1978 oder 79 wird es gewesen sein, in der hessischen Provinz: Während der große Bruder Quartett Abba zu seinen favorisierten Musikanten erkor – später dann AC/DC –, hatte der Autor einen vorpubertären Narren gefressen an den New Yorker Irgendwie-proto-Punk-Poppern Blondie. Am Äußeren von Sängerin und Ex-Fotomodell Debbie Harry wird das damals nicht gelegen haben, nein, wenn, war’s ihre Stimme. Wie eigentlich jeder, der noch alle Gliedmaßen beieinander hat, raffen sich nun auch die Schöpfer schmissiger Oldie-Radio-Hits wie „The Tide is High“ auf – und begehen 40 Jahre Bandgeschichte (wobei sie über lange Inaktivität großzügig hinwegsehen). Einen Schwung alter Hits haben sie neu aufgenommen, dazu aber auch eine CD mit musikalisch aufgeschlossenem neuen Material. Wetten, dass nun, wenn Blondie in Hamburg auftreten, trotzdem alle „Heart of Glass“ fordern? ALDI
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