HSV am Gängelband

„INVESTOR“ KÜHNE

Noch zwei Wochen, bis die Profiabteilung des Hamburger Sportvereins in die neue HSV AG übergeht – und Investor Klaus-Michael Kühne verteilt statt frischem Geld erst mal Ohrfeigen.

„Als Privatmann und HSV-Fan kann ich nur sagen, dass ich an diesen Trainer nicht glaube“, sagt Kühne dem Hamburger Abendblatt über Cheftrainer Mirko Slomka. „Meine persönliche Meinung ist, der Trainer muss noch mal getauscht werden. Es muss ein wirklicher Top-Trainer her.“

Noch unappetitlicher wird’s beim Thema Rafael van der Vaart: „Natürlich bin auch ich sehr enttäuscht“, jammert Kühne über den Spieler, dessen Rückkehr er dem HSV einst mit einer zweckgebundenen Geldspritze aufnötigte. Doch dann sei „leider die Geschichte mit seiner Sylvie bei der Silvesterfeier“ passiert – van der Vaart hatte seine damalige Ehefrau dort öffentlich geohrfeigt. „Ich habe mich dann noch mal mit ihm getroffen, und es sah so aus, als könnte man das noch einrenken. Leider hat es nicht funktioniert.“ Kühnes Konsequenz: „Wenn es da eine Scheidung im fußballerischen Sinne geben würde, fände ich das die beste Lösung.“

Der milliardenschwere Logistik-Unternehmer Kühne, der seinen Firmensitz in die Schweiz verlegt hat, will sich weiterhin mit „bis zu 25 Millionen Euro“ beim HSV einkaufen, würde das Geld auch vorab als Darlehen zur Verfügung stellen. „Dann wüsste ich allerdings schon gern den Verwendungszweck. Ich fände es gut, wenn das Geld verwendet würde, um Lasogga zu halten.“ Der Stürmer ist von Hertha BSC ausgeliehen und könnte nur gegen eine millionenschwere Ablösesumme auf Dauer in Hamburg bleiben.

Frisches Geld könnte dagegen ein Verkauf von Jungstar Hakan Çalhanoğlu in die Clubkasse spülen. Veto Kühne: „Wenn weiter törichte Entscheidungen getroffen werden, muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich es nicht leid bin. Dies würde sicherlich eintreten, wenn jetzt Çalhanoğlu wider besseres Wissen gegen unseren Willen verkauft wird.“ Auf Deutsch: Wenn der HSV nicht spurt, gibt’s kein Geld.  JANK