wieder mal vogelgrippe
: Nach der Gans ist vor der Gans

Lecker, so eine Weihnachtsgans. Auch in diesem Jahr. Vegetarische Weihnachten waren das im Norden nicht, obwohl es Anfang 2006 noch schien, als brächte Geflügel eine tödliche Gefahr auf den Essenstisch. Offenbar sind die Bilder schon vergessen, wie ganzkörpervermummte Helfer am Strand von Rügen Tierkadaver einsammelten. Ein Hinweis darauf, dass das Thema damals eher auf Sensationslust als auf ernsthafter Gefahr basierte.

Kommentarvon Elke Spanner

Nun gibt es wieder einen Experten, der auf Nachfrage vor einer erneuten Vogelgrippe warnt. Und mit der Erinnerung an Anfang 2006 auch wieder an die alten Bilder appelliert. Da fragt sich, was denn in der Zwischenzeit war. Gab es keine Vogelgrippe, oder hatte nur das Thema Sommerpause?

Für Verbraucher ist so etwas zutiefst verunsichernd. Da ist eine Warnung, aber offenbar keine akute Gefahr. Die Warnung ist damit überflüssig, ja fahrlässig. Sicher kann man von Wissenschaftlern nicht verlangen, die eigene Informationspolitik von der Neigung der Bevölkerung zu Hysterie abhängig zu machen. Aber die mit einberechnet, erscheint es unvorsichtig, das Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen.

Und sei es auch nur, um darauf hinzuweisen, dass die Behörden auf den Fall der Fälle vorbereitet sind. Wäre ja auch noch schöner, wenn nicht.