Berliner Preis für Edward Snowden

EHRUNG Der im Exil lebende Whistleblower wurde für „Pionierarbeit und Mut“ ausgezeichnet

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ist am Sonntag mit dem eigens für ihn geschaffenen „Berliner Preis für Zivilcourage 2014“ ausgezeichnet worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde stellvertretend von seiner Vertrauten, der Internetaktivistin Sarah Harrison, entgegengenommen. Der Preis geht auf eine private Initiative von zwei Berlinern zurück. Ermöglicht wurde der Preis durch Spenden von 123 Menschen aus neun Ländern, die innerhalb eines Monats jeweils 100 Euro bereitstellten.

Der Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte, Rolf Gössner, kritisierte bei der Preisverleihung das „globale Massenüberwachungssystem“ im Internet. Er betonte, dass Whistleblowertum im digitalen Zeitalter „eine geradezu existenzielle Bedeutung gewonnen“ habe. Edward Snowden habe „sensationelle Pionierarbeit geleistet und enormen Mut bewiesen“. Der im russischen Exil lebende Snowden habe mit seiner Gewissens- und Lebensentscheidung seine persönliche Freiheit riskiert, „um die unsere zu schützen“. Deshalb sei es eine bürgerrechtliche Aufgabe, ihn mit praktischer Solidarität zu unterstützen. In der vergangenen Woche war Snowden bereits zum Ehrenmitglied der FU ernannt worden. (epd)

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