Klassenfahrt nach China

WIRTSCHAFT Senator Martin Günthner (SPD) hält seine Asienfahrt mit Handelsvertretern für gelungen

Als eine „rundum gelungene Reise“, bei der das Scheitern des für den Jade-Weser-Port (JWP) wichtigen Reederverbundes P3 nur „am Rande eine Rolle gespielt“ habe, bezeichnete Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) seinen Asientrip der vergangenen Woche. Mit einer 40-köpfigen Delegation aus Bremer, Oldenburger und Stader Handelskammer und Unternehmensvertretern besuchte er Hongkong, Shanghai und Seoul.

Kontakte seien geknüpft und Beziehungen „intensiviert“ worden. Menschenrechtsverletzungen in China indes spielten auf der Reise keine Rolle. „Es war eine Wirtschaftsdelegation“, sagte Günthner dazu auf Nachfrage. Besucht wurde das neue Kreuzfahrtterminal in Hongkong sowie die Hafenanlage der Reederei OOCL, ebenso die Logistik Messe „Transport Logistic China“, auf der sich Bremen im Verbund mit Hamburg und Niedersachsen präsentiert hat.

Dem JWP nützte das wenig: Die chinesische Regierung nahm den Besuch zum Anlass, dem geplanten Verbund der drei Reederei-Riesen Maersk, CMA CGM und MSC eine Absage zu erteilen. Von der Fusion hatte man sich Aufträge für den weitgehend brachliegenden Tiefwasserhafen versprochen. Nun müssten „Optionen neu bewertet“ werden, so Günthner. „Das wird ein langer Prozess“, konkretisierte er. Die Arbeitsplätze für die knapp 400 Beschäftigten, seit 2013 in Kurzarbeit, sind nur noch bis März 2015 gesichert.  jpb