Wirtschaft zufrieden

Handels- und Handwerkskammer loben in ihren Jahresreden den Senat. Notfalls Beteiligung an EADS

Das Leviten-Lesen ist in diesem Jahr ausgefallen. Die Präsidenten der Handels- und Handwerkskammer zeigten sich in ihren Jahresschlussansprachen mit der Politik des Senats zufrieden. Ole von Beust (CDU) und seine KollegInnen sollten „den eingeschlagenen politischen Kurs beibehalten“, empfahl Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer.

Der Präsident der Handwerkskammer, Peter Becker, lobte besonders den scheidenden Finanzsenator Jürgen Peiner (CDU): Dessen Leitbild der „Wachsenden Stadt“ sei unmittelbar mit dem der Sozialen Marktwirtschaft verbunden. „Denn nur eine wirtschaftlich starke Stadt kann auch eine soziale Stadt sein“, sagte Becker.

Dreyer ermutigte den Senat, „die Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes weiterhin in den Mittelpunkt der politischen Diskussion“ zu stellen. Auch mit ökonomischen Themen könnten Wähler gewonnen werden, versicherte er mit Blick auf die Anfang 2008 anstehende Bürgerschaftswahl.

Der Präses bedauerte das Ausscheiden Peiners. Er lobte ihn für das Aufstellen einer Eröffnungsbilanz, in der erstmals das gesamte Vermögen Hamburgs wie bei einem Unternehmen erfasst worden ist. Vom künftigen Finanzsenator Michael Freytag (CDU) verlangte Dreyer die Senkung der Gewerbesteuer.

Mit Blick auf Airbus bekräftigte Dreyer sein Vertrauen darauf, dass die Flugzeugbauer ihre Zusagen einhalten. Dass sich Hamburg an der Airbus-Mutter EADS beteilige, könne er sich aber nur „ausnahmsweise“ vorstellen, um ein Gegengewicht zum französischen Staat zu schaffen.

Handwerkskammer-Chef Becker lobte den Senat dafür, dass er „die Chancen Hamburger Betriebe auf öffentliche Aufträge maßgeblich erhöht“ habe. Der Senat solle aber noch weiter gehen und öffentliche Bauaufträge generell ohne Generalunternehmer vergeben. Gernot Knödler