Belieben zu denken

Leonce und Lena: 30. 12.,20 Uhr; 31. 12., 19 Uhr; 1. 1.,20 Uhr, Berliner Ensemble,Bertolt-Brecht-Platz 1

„Der Mensch muß denken und ich muß für meine Unterthanen denken, denn sie denken nicht, sie denken nicht.“ So spricht König Peter vom Lande Popo in Georg Büchners turbulenter Komödie „Leonce und Lena“, die erst 60 Jahre nach des Autors Tod uraufgeführt wurde. In diesem Falle lag das jedoch nicht an der beißenden Satire, sondern schlicht daran, dass es sich um einen Wettbewerbsbeitrag handelte, den Büchner zu spät einreichte und deshalb ungelesen zurückbekam. Die großartige Inszenierung Robert Wilsons kann problemlos ganzen Schulklassen zugemutet werden kann. Ist der Zwang zum Kunstgenuss der Aufmerksamkeit gewöhnlich nicht sonderlich förderlich, ist hier spätestens nach dem lauten, comicartigen Intro Ruhe im Karton. Theater kann doch noch so richtig Spaß bringen.