GÜNTER GRASS: BÖSER WOLF IM MÄRCHENWALD

Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Hirnhäuschen? Günter Grass hat auch nicht mehr alle Lebkuchen im Ofen. Der alte Märchenonkel der deutschen Literatur hat sich jetzt einen besonders perfiden Plan ausgedacht: Er will seine Nachkommen im Wald aussetzen und dort herumirren lassen. Das jedenfalls erklärte er in seinem Lübecker Haus anlässlich einer Ausstellung zum Thema Wald, die demnächst im Kieler Landtag eröffnet wird. Oder wie es wörtlich in einer Pressemitteilung heißt, die uns am Montag erreichte: „Ich wünschte, meine Urenkel könnten sich wieder im Wald verlaufen.“ Das hätte der düstere Schnauzbartträger wohl gern, dass sich arme, verängstigte Kinder im Wald verirren und von einer Hexe oder anderen Schurken aufgegriffen werden, nur damit der an Ideen und Themen arme Schriftsteller Stoff für seine unlauteren Werke bekommt. Eine erschütternde Vorgehensweise, der man entschieden einen Riegel vorschieben sollte. Als Strafe für sein urenkelverachtendes Ansinnen sollte dem als Rotkäppchen getarnten Wolf mindestens der Literaturnobelpreis aberkannt werden.