Verschwunden in Argentinien

BUENOS AIRES taz ■ In Argentinien ist ein weiterer Belastungszeuge gegen einen Folterer der Militärdiktatur spurlos verschwunden. Der 51-jährige Luis Angel Gerez war zuletzt am Mittwochabend in Escobar bei Buenos Aires gesehen worden. Gerez war Hauptbelastungszeuge in einem Untersuchungsprozess gegen Luis Abelardo Patti, einen ehemaligen Polizisten, dem unter anderem Folter von Gefangenen vorgeworfen wird. Der 2005 in den Kongress gewählte Patti konnte das Abgeordnetenamt wegen des Verfahrens nicht antreten. Gerez hatte schon vor einigen Wochen über gegen ihn gerichtete Drohungen berichtet. Präsident Nestor Kirchner wertete das Verschwinden Gerez’ als einen direkten Angriff auf die Regierung. Bereits im September war Julio Jorge López in einem Prozess gegen Verantwortliche der Diktatur verschwunden. Er hatte gegen den früheren Polizisten Miguel Etchecolatz ausgesagt, der wegen Mordes, Freiheitsberaubung und Folter zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. JUEVO