VORMERKEN
: Zur Aktualität der Kunstgeschichte

Als ein Orchideenfach gilt die Kunstgeschichte ja oft im universitären Betrieb, hübsch, aber halt auch nicht wirklich von Bedeutung. Dem vielleicht sogar der berühmte Satz von Frank Stella, die Kunst betreffend, beizupflichten scheint: „Was man sieht, ist, was man sieht“, meinte also der amerikanische Farbfeldmaler mal. Als ob so ein Bild einem einfach ins Auge fällt. Aber auch dieser Ausspruch muss ja erst einmal interpretiert werden, und überhaupt gilt es zu klären, was eigentlich zu sehen ist in der Kunst. Die Aktualität der Kunstgeschichte soll auch in der Reihe „Alles sehen“ vorgeführt werden, mit Bildanalysen zur Gegenwart, wobei hier vor allem wissenschaftlich verankerte Bildwelten in den Blick genommen werden. Morgen am Donnerstag im Kinosaal des Martin-Gropius-Baus wird sich dabei die Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston unter dem Stichwort „Das geistige Auge“ mit der Rolle von Bildern in den frühmodernen Wissenschaften beschäftigen, während es dem Kunsthistoriker Peter Greiner von der Freien Universität Berlin um das Thema Bild und Evidenz geht. Der Eintritt ist frei. TM

■ „Alles sehen“: Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7. Donnerstag, 19 Uhr. Eintritt frei