das wichtigste
: Geste guten Willens

Israels Armee setzt Reiseerleichterungen für Palästinenser um. Häftlingsaustausch fraglich

TEL AVIV dpa ■ In einer ersten Geste des guten Willens hat Israel gestern mit der Umsetzung von Reiseerleichterungen für Palästinenser im Westjordanland begonnen. Kontrollen an Sperren sollten beschleunigt und der Warenverkehr erleichtert werden, erklärte eine Militärsprecherin in Tel Aviv. Die Armee habe jedoch noch nicht mit dem versprochenen Abbau von Militärsperren begonnen.

Die Armeesprecherin teilte mit, Geschäftsleute könnten ab sofort leichter nach Israel einreisen. An den Militärsperren solle weniger streng und schneller kontrolliert werden. Auch das Reisen zwischen palästinensischen Dörfern und Städten werde erleichtert. Weitere Erleichterungen sollten stufenweise umgesetzt werden. Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei einem Treffen vor gut einer Woche unter anderem den Abbau von knapp 60 Militärsperren im Westjordanland zugesagt.

Israelische Medien berichteten unterdessen hinsichtlich eines möglichen Häftlingsaustauschs mit der Hamas, Olmert habe die Hamas-Forderungen während interner Beratungen als übertrieben bezeichnet. Hamas fordert eine Freilassung von 1.400 Häftlingen im Gegenzug für die Freilassung des vor sechs Monaten verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit. Am Sonntag hatte ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms mitgeteilt, es gebe Hoffnungen auf einen umfassenden und raschen Austausch.

Im Gaza-Streifen ist gestern ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP entführt worden. Bewaffnete überfielen den 50-jährigen Jaime Razuri Augenzeugen zufolge vor dem Gebäude in der Innenstadt, in dem sich das AFP-Büro befindet.