Ein Gegner für Stegner

Überraschend gibt es einen zweiten Kandidaten für den Parteivorsitz der SPD in Schleswig-Holstein. Der 38-jährige Kieler Stephan Frey habe am 30. Dezember seine Kandidatur beim Landesvorstand angemeldet, gab dieser gestern bekannt. Bislang war Innenminister Ralf Stegner einziger Bewerber um die Nachfolge von Parteichef Claus Möller (64), der nicht erneut antritt. Die Wahl steht auf dem Landesparteitag am 24. und 25. März an.

Der in der Partei weitgehend unbekannte Archäologie-Student Frey begründet seine Gegenkandidatur zu Stegner mit „innerparteilicher Unzufriedenheit“ über den Innenminister. Der 47-Jährige gilt wegen seiner forschen und zuweilen ruppigen Art auch bei den eigenen Genossen als nicht sonderlich beliebt. Noch weniger herzlich ist sein Verhältnis zum Koalitionspartner CDU und deren Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen. Beide hat Stegner in der Vergangenheit mit Eigenmächtigkeiten und forschen Forderungen mehr als einmal verprellt. Was manche als Gefahr für den Koalitionsfrieden sehen, begrüßen andere wiederum als Versuch Stegners, das Profil der SPD zu schärfen.

Wie ernsthaft Frey, der mehrfach zwischen SPD und Grünen hin- und herwanderte, seine Kandidatur meint, ist allerdings offen. Er wolle „das Eis brechen“ in der Hoffnung auf weitere Bewerber um den Parteivorsitz, sagte er: „Mehrere Kandidaten sind das Salz in der Suppe.“ SMV