Tim Caspar Boehme hört auf den Sound der Stadt

Diese Woche kann man sich gut und gerne tagtäglich damit beschäftigen, die zwölfte Ausgabe des Club Transmediale zu erkunden. Da es aber schon Ausführlicheres zu dem Festival für elektronische Musik auf Seite 28 zu lesen gibt, soll es hier mit dem Hinweis sein Bewenden haben. Ein wenig einstimmen kann man sich schon mal heute Abend beim Wax Treatment im Horst Krzbrg. Dort wird nicht nur Berliner Basic-Channel-Legende und Gründer des Hardwax-Plattenladens Mark Ernestus das vielgerühmte Killasan-Soundsystem, das als eines der besten der Stadt gilt, mit Dubtechno beschallen, auch die niederländische Dubstep-Größe 2562 und sein ähnlich unauffällig benannter Kollege Joe geben sich die Ehre. Um sich nicht allzu weit vom Themenkreis des Club Transmediale zu entfernen, bietet sich am Samstag der Auftritt des Pianisten Bill Wells mit dem als Bassist der Band To Rococo Rot bekannten Stefan Schneider an, bei dem improvisierte Klavierklänge per Tonbandaufzeichnung mit sich selbst in Dialog gebracht und verfremdet werden. Alternativ kann man es an diesem Abend noch ein wenig kammermusikalischer werden lassen und sich dem ausklingenden Ultraschall-Festival widmen, um den in Berlin lebenden jungen dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen kennen zu lernen. Auch er ein Musiker, der herkömmliche Instrumente gern mit Elektronik oder gar Video kombiniert. Wer es statt der vielen Kabel lieber etwas übersichtlicher hat und mit einer akustischen Gitarre vollauf zufrieden ist, hat dann am Dienstag Gelegenheit, die Songwriterfertigkeiten und den Bartwuchs des singenden Psychotherapeuten William Fitzsimmons zu bewundern. Inspiration für seine Songs und die Gesichtsbehaarung holte sich der Amerikaner übrigens bei Sam Beam alias Iron & Wine, der auch bald diese Stadt besuchen kommt.

■ Wax Treatment: Horst Krzbrg, Fr., 23 Uhr. 8 €

■ Bill Wells & Stefan Schneider: .HBC, Sa., 21 Uhr, 10 €

■ Simon Steen-Andersen: Sophiensaele, Sa., 21 Uhr, 14/8 €

■ William Fitzsimmons: Berghain/Kantine, Di., 20 Uhr, 18 €