moneta: früher vogel
: Langschläfer und Frühaufsteher

Die 30 größten deutschen Aktienunternehmen (DAX) haben uns im letzten Jahr ein sattes Plus von 22 Prozent beschert und starten mit einem Gewinn von 1,3 Prozent bzw. 6.681 Punkten ins neue Jahr. Im Vergleich zum März 2003 ist das eine glatte Verdreifachung. Nicht schlecht. Manch anderer Index hat sogar historische Höchststände geknackt, so z.B. der Dow Jones und auch der deutsche Nebenwerteindex MDax.

Aber kann das noch lange gut gehen? Diese Frage ist, wie immer, berechtigt. Denn es gibt ständig Entwicklungen, die zur Vorsicht mahnen – aber regelmäßig auch gute Nachrichten. Es kommt weniger darauf an, ob wir kurzfristig mit unserer Meinung richtig liegen als viel mehr darauf, dass wir den mittel- bis langfristigen Trend richtig im Gefühl haben. Dann kann man ruhig langfristig investiert sein und ruhig schlafen. Da wir hohe Unternehmensgewinne und moderat bewertete Kurs-Gewinn-Verhältnisse (13) haben, kann der DAX den alten Höchststand von gut 8.000 Punkten durchaus in ansehbarer Zeit erreichen, ohne dass wir von Überhitzung sprechen müssen. Was viele bei dem bloßen Punktevergleich vergessen: Anfang 2000 hatten die DAX-Werte Kurs-Gewinn-Verhältnisse von über 20! Es liegen immerhin sieben Jahre Wachstum dazwischen.

Für Europa sind wir insgesamt optimistisch, für USA eher etwas skeptisch. Auch China sollte mit Vorsicht genossen werden. Für Japans Aktien haben sich in den letzten Jahren zu viele Analysten wie Investoren zu früh erwärmt und die Finger verbrannt – jetzt wagt kaum jemand, die großen wirtschaftlichen Fortschritte des Landes wahrzunehmen bzw. ein Engagement einzugehen. Der frühe Vogel findet bekanntlich das Korn – oder den Wurm! Riskieren Sie doch mal einen Sonnenaufgang! SUSANNE KAZEMIEH