Frauen gegen Schwesig

QUOTE Bundesfrauenbeauftragte kritisieren Männerförderung in Schwesigs Quotengesetz

BERLIN taz | Die Gleichstellungsbeauftragten des Bundes üben heftige Kritik am Gesetzentwurf zur Quote von Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD). In einem internen Schreiben an die Staatssekretärin Elke Ferner, das der taz vorliegt, beklagt die Vorsitzende der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesbehörden, Kristin Rose-Möhring, dass der Plan, bisher unterrepräsentierte Männer ebenfalls zu fördern, „das Gesetz ad absurdum“ führe.

Soweit vor der „gläsernen Decke“ Frauen überrepräsentiert seien, solle dieses Potenzial gerade genutzt werden und „nicht durch sofortige Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils wieder verringert werden“, klagt sie.

Zudem fehlten wichtige Rechte der Gleichstellungsbeauftragten. Sie sollten ursprünglich die Einhaltung des Gleichstellungsplan einklagen können. Zudem sollten Maßnahmen, bei denen sie nicht beteiligt wurden, unwirksam werden. Beides sei nicht im Gesetz enthalten. Ohne diese Verschärfungen „bleibt der Gleichstellungsplan das bisher vielfach wirkungslose Instrument, das nicht ernst genommen wird“, kritisiert Rose-Möhring. OES