Zeit für Essen und Kochen schwindet

ERNÄHRUNG Nie gab es so viele Koch-Shows und teure Küchen, doch gegessen wird auswärts und spontan

Gegessen wird, wenn Zeit dafür ist – auf diese Formel lassen sich die Ernährungsgewohnheiten einer wachsenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland bringen. Der hektische Alltag bringt vor allem junge Leute und Berufstätige dazu, auf regelmäßige Mahlzeiten zu verzichten und sich spontan mit kalorienreichen Snacks zu versorgen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der jüngsten Ernährungsstudie des Lebensmittelkonzerns Nestlé.

Die Studie stützt sich auf repräsentative Befragungen noch vor dem jüngsten Dioxin-Skandal. Fast die Hälfte der Menschen mit einem unregelmäßigen Tagesablauf klagt demnach über fehlende Zeit, sich so zu ernähren, wie sie es eigentlich möchte. Immerhin 28 Prozent der Berufstätigen sagen, dass sie dazu nur noch am Wochenende kommen. In der besonders betroffenen Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen meinen überdurchschnittlich viele, dass sie zu viel Süßes und Fast Food zu sich nehmen.

Groß sind die Unterschiede zwischen Anspruch und Wirklichkeit: 69 Prozent aller Deutschen sagen, dass gute Ernährung für sie eine große oder sehr große Rolle spiele. Entscheidend seien gemeinsame Zeit zum Essen, Vielfalt und Frische. Mehr Zeit zum Kochen wünschen sich aber nur 35 Prozent. (dpa)