Neu abgerechnet

Bundesweiter Gaspreisvergleich zeigt auch für NRW große Unterschiede: Wülfrath liefert die günstigste Energie

DÜSSELDORF dpa ■ Der bundesweite Gaspreisvergleich durch das Bundeskartellamt zeigt auch für Nordrhein-Westfalen erhebliche Unterschiede. Bis zu 280 Euro beträgt die Differenz je nach Anbieter bei einer Gasabnahmemenge von 20.000 Kilowatt. „Wir werden künftig in regelmäßigen Abständen eine aktualisierte Liste mit bundesweiten Gaspreisvergleichen im Internet veröffentlichen“, sagte Kartellamts-Sprecherin Irene Sewczyk gestern. Nächstes Abfragedatum sei der Stichtag 15. Februar.

Bundesweit zweitgünstigster Anbieter bei der genannten Abnahmemenge sind laut dem am Mittwoch erstmals veröffentlichten Vergleich von 739 Gasversorgern die Stadtwerke Wülfrath (Kreis Mettmann). Hier werden für 20.000 Kilowatt 979 Euro berechnet. Für Nordrhein-Westfalen ist das der Spitzenplatz. „Unsere Preise sind messerscharf kalkuliert“, sagte Geschäftsführer Harald Roedenbeck. Als hundertprozentige Tochter der Stadt müsse man nicht die Wünsche von Aktionären bedienen und nach einem Gewinnmaximierungsprinzip arbeiten, so Roedenbeck.

Bei der Verbraucherzentrale NRW erklärt man sich die lokalen Unterschiede aus vier Gründen: „Unterschiedliche Netzentgelte und Wartungskosten, Größe des Leitungsnetzes, individuelle Verträge mit Gaszulieferern und unterschiedliche Preiserhöhungen“, so Energieexperte Thomas Bernhard. Die Verbraucherzentrale hat gerade eine Musterklage gegen den Konzern RWE angestrengt. Der Grund: In den Verträgen mit den Kunden würden Preisanpassungsklauseln fehlen, die eine rechtliche Grundlage für Preiserhöhungen böten. Wenn es eine rechtliche Grundlage für Erhöhungen durch RWE gebe, müsse aber geklärt werden, in welchem Maße die Preise erhöht werden dürften.