Kein Kompromiss in Sicht

betr.: „Handys strahlen wieder kräftiger“

Der Satz „Erst ab 100 Watt aber sind nach heutigem Stand der Wissenschaft die Handystrahlen biowirksam …“ ist falsch und einfach zu widerlegen. Die Sieger von „Jugend forscht“ haben schon 2002 gezeigt, dass sich das Blutbild durch Handy-Telefonieren – sogar durch „Passiv-Telefonieren“ – signifikant verändert, und zwar völlig unabhängig von der Erwärmung. Diesen Bluttest empfehle ich allen, die die athermischen Wirkungen bezweifeln.

Schade auch, dass Sie unter der Vielzahl der Studien ausgerechnet die Dänemark-Studie anführen, die aufgrund ihres Versuchsaufbaus wissenschaftlich gar nicht aussagekräftig ist. Aber haben Sie schon einmal von der REFLEX-Studie, der Rinder-Studie, der Naila-Studie gehört? Und bevor wir uns darüber streiten: Sollte nicht da, wo Zweifel herrscht, das Vorsorgeprinzip gelten? Mittlerweile hat fast jeder Handyempfang bis in die Tiefgarage, mein Recht auf körperliche Unversehrtheit wird hingegen missachtet. Es ist nicht einmal ein Kompromiss in Sicht, da die Medien die Slogans ihrer Werbekunden unreflektiert in ihren Berichten übernehmen. Von der taz hatte ich mir eine industrieunabhängige und kritische Berichterstattung erwartet. TANJA GAUDIAN, Freiburg