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: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

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Gemeinhin zeigt das Kinderkinobüro als seinen „Kinderfilm des Monats“ vornehmlich Streifen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben: Klassiker aus heimischer Produktion, Zeigenswertes aus Skandinavien und natürlich anspruchsvolles Kinderkino aus den USA. Diesmal allerdings wendet sich der Blick zu unseren südlichen Nachbarn aus der Schweiz und der ausgewählte Film hatte eben erst, zwischen den Jahren, wie man so sagt, seinen Bundesstart. Die Schweizer Produktion „Mein Name ist Eugen“ beruht auf einem Buch von Klaus Schädelin. Der Kinderbuchklassiker erschien 1955 und wurde 200.000-mal verkauft. Der Schweiz ist er das, was hierzulande „Emil und die Detektive“ darstellt. Es war der einzige Roman, den Schädelin schrieb. Sonst verdiente er als Pfarrer und später als Fürsorge- und Gesundheitsdirektor der Stadt Bern sein Geld.

Der preisgekrönte Film verlegt die Lausbubengeschichte zwar in die 60er-Jahre, aber belässt sie großzügig in der weiteren Vergangenheit. Aus gutem Grund: Der antiquierte Humor um die Streiche vierer Jungs erinnert doch sehr an die „Lausbubengeschichten“ von Ludwig Thoma und wäre eh nur unter größten Mühen zu modernisieren gewesen. So entwickelt die Suche von Eugen und seinen Freunden nach dem Schatz vom Titicacasee und nach Fritzli Bühler, dem König der Lausbuben, doch wieder einen gewissen Charme – auch dank des Soundtracks mit Schlagern von Vico Torriani und Caterina Valente. Die filmische Umsetzung allerdings baut ganz auf die Moderne, auf technische Effekte, laute Explosionen, moderne Computeranimation und waghalsige Einstellungen. Es ist unübersehbar, dass Kameramann Pascal Walder vor „Mein Name ist Eugen“ vor allem in der Werbung tätig war. So kommt dann selbst eine altmodische Geschichte aus grauer Vorzeit im digitalen Zeitalter an.