VORMERKEN
: Im Acud-Theater ist eine Baustelle für allerlei Randlagen und marginale (und marginalisierte) Lebenssituationen eingerichtet

Ein neues Festival, das einem bei den Grenzgängen zwischen den Künsten behilflich sein will, mit darstellenden und bildenden Künstlern, Musikern und Schriftstellern oder auch Tänzern und Objektspielern, die sich in der Schnittmenge von Experimenten finden. Marginale“ nennt sich das neue Festival, bei dem ein Raum in Randlage zwischen gesellschaftlichen Realitäten und imaginären Lösungen geschaffen sein soll, eine Baustelle und Schrottplatz für Utopien, und diese Baustelle (oder eben Schrottplatz) findet sich im Acud-Theater, wo am morgigen Mittwoch beispielsweise von Emilija Mitrović und Raul Hinojosa „Abschiebung“ zu sehen ist, das lapidar als „ein Stück über Abschiebung“ angekündigt ist. Und noch weiter im sozialen Raum lotet das Dokumentartheater Thomas Scheffers, der bei seinem Stück „Die Offenbarung der sozialen Mechanik“ auf den Schriftwechsel eines Hartz-IV-Empfängers zurückgegriffen hat. Am Donnerstag und am Freitag ist es in der Uraufführung zu sehen. Zum Abschluss der „Marginale“ gibt es am Samstag das „Manifestival“ als Bühne für Fünf-Minuten-Manifeste und für alle, die etwas zu sagen oder auch sonst wie auszudrücken haben. TM

■ Marginale: Acud-Theater, Veteranenstraße, 21. Aufführungen Mittwoch bis Samstag. 5–12 Euro, www.acud.de