Thoben prüft Zähler

Die Gasversorger in NRW geraten unter Druck. Das Landeswirtschaftsministerium will Preise kontrollieren

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Die Landeskartellbehörde im nord-rhein-westfälischen Wirtschaftsministerium will die unterschiedlichen Gaspreise sorgfältig prüfen. „Sobald wir Anhaltspunkte für eine missbräuchliche Preisgestaltung haben, werden wir unverzüglich entsprechende Verfahren einleiten“, kündigte Ministerin Christa Thoben (CDU) gestern an.

Das Bundeskartellamt hatte vor wenigen Tagen einen bundesweiten Gaspreisvergleich veröffentlicht und dabei erhebliche Differenzen festgestellt. Dabei schnitten auch die Gasanbieter in NRW sehr unterschiedlich ab. Während etwa die Stadtwerke Altena Einfamilienhäuser mit 1.258 Euro pro 20.000 Kilowattstunden zur Kasse baten, buchten die Stadtwerke Wülfrath nur 979 Euro ab. Bei einer Abnahmemenge von 90.000 Kilowattstunden zahlten die KundInnen in Hilden 5.232 Euro, während die Stadtwerken Lippstadt nur 3.849 Euro verlangten. In Süddeutschland liegen die Preise noch höher als in NRW.

Bisher können PrivatkundInnen nur in Berlin, Hamburg und einigen kleinen Regionen ihren Gaslieferanten wechseln, weil die hohen Durchleitungsgebühren der großen Energieversorger kleine Unternehmen meist abschrecken. Einige Anbieter haben ihre Preise allerdings zum Jahreswechsel gesenkt. Nach einem Focus-Bericht hat etwa die Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG in Mönchengladbach ihre Tarife um 3,9 Prozent reduziert.

Auch der Düsseldorfer Energieversorger Eon hatte Ende November sinkende Preise für seine GaskundInnen in diesem Jahr angekündigt, für einige angeblich schon ab dem 1. Januar. Der Bund der Energieverbraucher ruft die VerbraucherInnen zudem auf, Gasrechnungen wegen der Preisdifferenzen nicht komplett zu bezahlen.