Bund soll Tegel putzen

KLAGE Land fordert, dass der Bund für die Suche nach Munitionsresten auf dem Flughafen zahlt

Das Land Berlin will nicht auf den Kosten für die Überprüfung des Flughafens Tegel auf Munitions- und Sprengstoffreste sitzen bleiben. Deshalb habe Berlin den Bund auf Übernahme der Kosten verklagt, erklärte der Sprecher der Senatsverwaltung für Verkehr, Mathias Gille, am Montag. Dem Bund gehören zwei Drittel des 460 Hektar großen Areals, das 2012 als Flughafen stillgelegt werden soll. Nach Angaben einer Sprecherin des Berliner Verwaltungsgerichts ist die Klage bereits Ende 2010 beim Gericht eingegangen.

In den letzten Jahren seien Sicherheitsbedenken aufgetaucht, ob der Flugverkehr in Tegel wegen im Boden schlummernder Munition oder Sprengstoffe eingeschränkt werden müsse, sagte Gille. Das habe die Senatsverwaltung durch Testbohrungen überprüfen lassen, die mehr als eine Million Euro gekostet hätten. Die Bohrungen hätten ergeben, dass der Flugverkehr nicht gefährdet sei. Dennoch gebe es Munitionsreste oder sonstige militärische Altlasten, die für die spätere Entwicklung des Areals geräumt werden müssten.

Folgen des Krieges

Nach Ansicht des Landes muss der Bund für alles aufkommen, was mit Kriegsfolgen zu tun hat. Nach Angaben Gilles sieht sich der Bund jedoch nicht in der Verantwortung. Der Flughafen werde durch die Flughafengesellschaft betrieben. Folglich sei diese auch für die Kosten zuständig.

Sobald der Flughafen BBI in Schönefeld in Betrieb gegangen ist, wird Tegel geschlossen. Erste Planungen des Senats sehen vor, dort einen großflächigen Industriepark mit Zukunftstechnologien zu errichten. (dpa, taz)