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Unterm Horizont

Tiefparterre wohnt eigentlich niemand so gern. Riecht einfach nach muffigem Kellerloch. Gut möglich aber, dass in zukünftigen Wohnungsangeboten einem das Souterrain mit so Beschreibungen wie „hübscher Blick auf Heringsschwärme“ schmackhaft gemacht wird. Weil der Mensch ja irgendwo wohnen muss und das vielleicht dann mal in Unterwasserstädten tut. Der französische Architekt Jacques Rougerie jedenfalls kann sich so ein Kapitän-Nemo-Prinzip gut vorstellen. Seit über drei Jahrzehnten beschäftigt er sich mit der Planung von Unterwasserstrukturen, und sein aktuelles Projekt SeaOrbiter ist eine Forschungsstation, in der die Menschen über mehrere Monate leben sollen, wie in einer Raumstation im All, nur unter Wasser halt. Erste Testläufe sind für das Jahr 2013 geplant, und am heutigen Mittwoch hält Jacques Rougerie einen Vortrag im Deutschen Architektur Zentrum dazu, „Living with the Sea“, im Rahmen der Reihe „Visionen und Visionäre“ dort. Der Vortrag ist in Französisch, Anmeldung an mail@daz.de mit der Angabe, ob Simultanübersetzung benötigt wird. Und vormerken darf man sich bereits den nächsten „Visionen und Visionäre“-Termin am 1. März mit Peter Sloterdijk, der über die „Stadtkultur der Zukunft“ sprechen wird. TM

■ „Living with the Sea“: Deutsches Architektur Zentrum, Köpenicker Str. 48–49 Mittwoch, 19 Uhr. Eintritt frei

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