Mutter Theresa im Schlagzeug-Gewitter

Marcia Haydée kommt mit dem Ballett von Santiago de Chile nach NRW. Heute hat sie mit „Mutter Theresa und die Kinder dieser Welt“, eine Choreografie von Maurice Béjart, im Remscheider Teo-Otto-Theater Deutschlandpremiere

Zu ihrem 70. Geburtstag kommt die Brasilianerin Marcia Haydée wieder nach Deutschland, wo sie als Primaballerina und Leiterin des Stuttgarter Balletts zu internationalem Ruhm gelangte. Seit 2003 leitet sie das Ballett de Santiago de Chile, eine der herausragendsten Ballettcompagnien der Welt. In Remscheid findet morgen die Deutschlandpremiere der Choreografie von Maurice Béjart, „Mutter Theresa und die Kinder dieser Welt“, statt.

Marcia Haydée, bekannt für ihre dramatischen und ausdrucksstarken Auftritte, übernimmt als Schauspielerin und Tänzerin die Rolle der Mutter Theresa. Ein Part, den der französische Avantgarde-Altstar Béjart (80) extra für sie kreierte. Die wegen ihrer fehlenden medizinischen Ausbildung umstrittene Friedensnobelpreisträgerin Mutter Theresa (Agnes Gonxha Bojaxhio) wurde 1910 in Skopje (Mazedonien) geboren. Schon im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Nonne. 1950 gründete sie in Indien den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“ und kümmerte sich anschließend besonders um Leprakranke. Mutter Theresa lebte dort bis zu ihrem Tod 1997.

Mit 15 Solisten des Balletts von Santiago de Chile werden die Lebensweisheiten Mutter Theresas inszeniert. Getanzt wird zu traditioneller und klassischer indischer Musik, Soul, Schlagzeug-Gewittern und Pop-Songs aber auch zu Beethoven und Mozart und für Haydées großes Solo zum Allegretto aus Beethovens Siebter Sinfonie. Dreizehn Texte sind es insgesamt, um die Béjart die Stationen seiner Choreografie arrangiert hat: Über Liebe, Leid und Tod, über den Teufel und Gott, aber auch über den Tanz und die utopische Verheißung des ewigen Völkerfriedens. Béjart nennt die Hommage an Mutter Theresa ein Spektakel: „Ein Werk, das ihre Begegnung mit der Muse und mit den heutigen Moralvorstellungen darstellt“. PETER ORTMANN

19.30 Uhr, Teo Otto Theater, RemscheidKartentelefon: 02191-162650