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WALL STREET Apropos Krise: Die Mitarbeiter der großen US-Finanzfirmen verdienen so viel wie nie

NEW YORK taz | Zwei Jahre nach dem Beinahekollaps des gesamten Finanzsystems schwimmen die Banker an der Wall Street im Geld. Die 25 größten Finanzfirmen am Platze haben nach einer Erhebung des Wall Street Journal die Rekordsumme von umgerechnet 98 Milliarden Euro an ihre Mitarbeiter gezahlt, 6 Prozent mehr als 2009, im Krisenjahr 2008 waren es 81 Milliarden. Jeder Banker verdiente im Schnitt 102.000 Dollar.

Die Gehaltsschere zwischen den einzelnen Finanzfirmen klafft weit auseinander. Erfahrene Wertpapierhändler kratzen an der Millionenmarke, einfache Mitarbeiter von Geschäftsbanken müssen mit fünfstelligen Gehältern auskommen. Selbst innerhalb der Investmentbanken-Gemeinde gibt es große Unterschiede: Geldmaschine Goldman Sachs hat jedem Mitarbeiter im vergangenen Jahr im Schnitt 312.000 Euro gezahlt, der schlechter verdienende Rivale Morgan Stanley 186.000 Euro. Die Finanzfirmen stecken ein knappes Drittel ihrer gesamten Erträge in ihre Mitarbeiter. In Reaktion auf die harsche Kritik an den Boni bekommen die Banker nun einen größeren Teil ihres Gehalts fest oder in Aktien, die sie erst in einigen Jahren zu Geld machen dürfen. Das soll, so das Kalkül, die Jagd nach kurzfristigen Gewinnen eindämmen und die Risikobereitschaft senken.