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TIMES ARE A-CHANGIN’ Jacobs-Profs wollen nicht wegreformiert werden: Protestbrief an Präsidentin

Mit einem Protestschreiben an Präsidentin Katja Windt und Aufsichtsrat wehrt sich der Lehrkörper, also die Faculty der Jacobs University, gegen die Ausgestaltung des Change-Prozesses. Zwar seien Kosteneinsparungen ein „notwendiger Baustein zur Reduzierung des strukturellen Defizits um circa 15 Millionen Euro bis Ende 2017“. Doch sei der Abbau von 65 Stellen bis Jahresende dafür der falsche Weg. „Erfolgversprechender wäre es, mit den derzeitigen Ressourcen zunächst die Einkommensseite zu verbessern“, heißt es in dem Schreiben, das der taz vorliegt.

Angesichts der angekündigten Entlassung von 49 Professoren und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen werde es dagegen „in den nächsten Monaten schwer, die Kontinuität der Lehre und Forschung zu sichern“. Zumal der enorme Zeitdruck wirke sich negativ aus. Der Wunsch, die Faculty möge zur Entwicklung von tragbaren neuen Initiativen in Lehre, Forschung und Transfer beitragen sei unter diesen Bedingungen illusorisch. Zugleich gefährde die Kürzung des Kollegiums um ein Drittel die notwendige Einnahmensteigerung um zehn Millionen jährlich ab 2017: Bremen hat angekündigt, ab dann kein Geld mehr in die private Uni zu stecken, zeitgleich reduziert auch die Jacobs-Foundation ihre Zuwendungen von jährlich 20 Millionen Euro auf zehn Millionen Schweizer Franken per anno. Wie die Kompensation „mit einer um ein Drittel geschrumpften Professorenschaft und dem damit einhergehenden Verlust an Expertise und Renommee“ möglich sein solle, fragt nun der Lehrkörper die Geschäftsführung.

Die habe auf die Kritik bereits geantwortet, hieß es gestern auf Nachfrage – in einem internen „Leadership-Letter“-Schreiben. Sinngemäß wird in dem offenbar darauf hingewiesen, dass mit dem Abgang von ProfessorInnen „nicht zwingend auch die Einnahmen sinken“, so die Uni-Sprecherin. Zwar verstehe man die Sorgen, sei aber zum Sparen gezwungen: „Wenn wir jetzt nicht handeln, geht der Plan nicht auf.“ Sich darauf zu konzentrieren, mehr Geld einzuspielen, „reicht nicht aus“. Dabei sei aber sichergestellt, „dass unsere Studis keine Nachteile haben“.  BES