Mängelliste fast abgearbeitet

TÖTEN Unangekündigte Kontrolle im Schlachthof in Bad Bramstedt zeigt verbesserte Verhältnisse

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bescheinigt dem von ihm Ende Februar gesperrten Schlachthof in Bad Bramstedt Fortschritte bei Hygiene und Tierschutz. „Dies hat eine kürzliche unangekündigte Vor-Ort-Kontrolle bestätigt“, sagte Habeck. Von gut 40 Punkten auf einer Mängelliste seien rund 35 erledigt. Zu den Verbesserungen gehöre eine neue Tötungsanlage, die seit Mitte Juni läuft.

Habeck räumte ein, dass bereits Ende August 2013 ein Hinweis auf kritikwürdige Zustände im Schlachthof eingegangen war „Aus heutiger Sicht hätte man dem nachgehen sollen“, sagte er und schlug einen Ombudsmann vor, der frühzeitig und auch vertraulich Hinweise auf mögliche Verstöße aufnehmen und verfolgen könnte.

Habeck verteidigte das harte Vorgehen gegen den größten Schlachthof in Norddeutschland vor gut vier Monaten. Die Unterlagen seien im Februar so eindeutig gewesen, dass die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden musste. Es folgten damals eine große Razzia und die Schließung des Schlachthofs, der erst nach einem Monat den Betrieb wieder aufnehmen konnte. „Das waren radikale Schritte, aber es waren auch radikale Zustände“, sagte Habeck.

„Die Luft im Schlachthof ist noch zu feucht, weil das Lüftungssystem nicht leistungsstark genug ist“, sagte der Minister. Dies fördere Schimmelbefall. Bis Herbst soll das behoben werden. Der Betreiber Vion halte sich an die Vereinbarungen und es spreche alles dafür, dass Schleswig-Holstein in Zukunft einen großen Schlachthof habe, weil hier viele Schweine und Rinder gehalten werden. „Da sind regionale Strukturen weniger krisenanfällig und gerade im Hinblick auf die Dauer von Tiertransporten vernünftiger als größere zentrale“, sagte Habeck.  (dpa)