sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden ist als Maxime doch ganz okay. Und bei einem Besuch des Technikmuseums am Gleisdreieck auch gut einzulösen. Da kann sich die ganze Familie in der Ausstellung schlau machen über die Geschichte und Herstellung des Papiers – und sogar selbst Hand anlegen und ein edles Stück schöpfen. Oder sich mit der Schifffahrt im Allgemeinen und der Berliner Binnenschifffahrt im Speziellen beschäftigen. Am Samstag findet auch wieder die Familienwerkstatt „Nanu, wie geht das?“ statt. Ein halbe Stunde lang erklärt das Gummibärchen Nanu ab 14.3 Uhr, 15.15 Uhr und 16.00 Uhr Dinge wie, warum ein Schiff schwimmt. Dazu experimentieren und forschen die vier- bis achtjährigen Wissensdurstigen zu den Themen Wasser und Auftrieb. Und anschließend wird im Museumspark ausgiebig gepicknickt. Da der Park das alte Betriebsgelände des Anhalter Bahnhofs ist, stehen hier und da noch ein paar Eisenbahnrelikte herum, die bestaunt werden können, außerdem sind zwei historische Windmühlen als Beispiele für vorindustrielle Energieumsetzung zu bewundern. Was hiervon nun angenehm ist und was nützlich, darf die Familie selbst entscheiden (Eintritt Museum: Kinder bis 6 Jahre frei, Erwachsene 6 €, erm. 3,50 €, Familien klein 7 €, groß 13 €, Workshop kostenlos).

Ein jederzeit zur Verfügung stehendes Forschungslabor ist die Küche. Die hier vollführten Experimente erfüllen garantiert oben genannte Maxime. Ein paar Kinderzimmerhelden machen die Sache zusätzlich attraktiv. Wir pütschern derzeit „In der Küche mit Pettersson und Findus“. In dem handlichen, hübsch aufgemachten und nach den Themen Gemüse, Fleisch, Fisch, Picknick und Süß strukturierten Kochbuch finden sich vom Schokopudding über die legendäre Pfannkuchentorte bis hin zu Fleischklößchen alle Gerichte, die der kleine Kater und der knarzige alte Mann lieben. Die Rezepte sind gut nachvollziehbar, mit Fotos versehen und einfach bis mittelschwer nachzukochen, an nur wenigen prangen drei von Petterssons Schlapphüten und indizieren damit einen anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad. Auf fast jeder Seite geben Pettersson und Findus hilfreiche Tipps für die Zubereitung und bieten eine vernünftige Lebensmittelkunde. Bei Kindern eher unbeliebte Lebensmittel wie Gemüse werden den jungen Genießern „hintenrum“ schmackhaft gemacht, indem sie optisch ulkig auf dem Teller angerichtet werden. Aber so einfach sind Kinder dann doch nicht hinters Licht zu führen: Da wird das Paprikasegel zwar mit viel Liebe auf dem Würstchenfloß befestigt, beim Essen jedoch mit einem zufriedenen Lächeln ignoriert (Edel Books, 14,95 €).