Anhörung zu Leukämie-Fällen

Zur Untersuchung der rätselhaften Häufung von Leukämie-Fällen in der Elbmarsch will der Sozialausschuss des niedersächsischen Landtags jetzt Wissenschaftler anhören. Sie sollen von ihren Untersuchungen über die Ursache der Blutkrebs-Fälle berichten. Die Ergebnisse seien bislang für die Betroffenen „nicht zufrieden stellend“, sagte der sozialpolitische Sprecher der Landtags-CDU, Norbert Böhlke. Vor allem Herkunft, Inhalt und Bedeutung der in den bisherigen Bodenproben aufgefundenen millimetergroßen Hohlkügelchen müssten erneut begutachtet werden, sagte Gesine Meisner (FDP). „Es ist das erste Mal in der zwanzigjährigen Geschichte der Leukämiekommissionen, dass alle beteiligten Wissenschaftler in einer Runde zusammen kommen“, sagte der atompolitische Sprecher der Grünen, Andreas Meihsies.

Seit 1990 sind in der Elbmarsch an beiden Ufern des Flusses 16 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren an Leukämie erkrankt – die höchste Erkrankungsrate weltweit. Damals war am Atomkraftwerk und dem angrenzenden Forschungszentrum Geesthacht erhöhte Radioaktivität aufgetreten. Die Betroffenen vermuten einen Unfall auf dem Gelände der Atomanlagen. Mehrere Gutachten kamen zu widersprüchlichen Aussagen. Die vergleichenden Anhörungen der Forscher wird Meihsies zufolge zeigen, ob die Studien plausibel sind: „Wir werden die Wissenschaftler auf Herz und Nieren prüfen“, sagte der Grüne ksc