Aus Washington kamen schon viele Pläne

Im Irak sind bereits mehrere Konzepte des US-Präsidenten gescheitert. Ein Sieg braucht laut Bush Zeit und Geduld

Im Oktober geben die US-Truppen zu, dass der letzte Plan der USA gescheitert ist

WASHINGTON afp ■ Mit seiner jüngsten Irak-Strategie „Der neue Weg vorwärts“ versucht US-Präsident George W. Bush noch einmal, das Ruder herumzureißen. Doch die seit dem US-Einmarsch im März 2003 ausufernde Gewalt konnte bislang mit keiner Strategie eingedämmt werden.

April 2003: Der General im Ruhestand, Jay Garner, kommt mit dem Mandat zum Wiederaufbau des Irak nach Bagdad. Doch in der Stadt mit brennenden Ministerien, geplünderten Universitäten und zersplitterten Polizei- und Sicherheitskräften erledigt sich das Projekt von selbst.

Mai 2003: Bush ersetzt Garner durch den Zivilverwalter Paul Bremer. Später schreibt dieser in seiner Autobiografie, Bush habe ihm schon bei der Amtsübernahme gesagt, dies sei eine „unmögliche Aufgabe“.

Mai 2004: Bush legt einen fünfstufigen Übergangsplan vor. Demnach soll eine Nationalversammlung eine neue Verfassung verabschieden, die zu einer dauerhaften irakischen Regierung führen soll. Der US-Präsident sichert Unterstützung bei der Schaffung von Sicherheit und dem Wiederaufbau ziviler Strukturen zu.

November 2005: Angesichts der zunehmenden Gewalt im Irak präsentiert Bush einen neuen Plan, die „Nationale Strategie für einen Sieg im Irak“. Dabei verkündet er Fortschritte bei der Ausbildung irakischer Truppen, sagt aber zugleich, dass ein Sieg Zeit und Geduld erfordere.

Juni 2006: Nachdem die irakische Regierung nach langen Querelen im Amt ist, fliegt Bush in den Irak, um der Vorstellung des Plans der Regierung zur Verbesserung der Sicherheitslage, der nationalen Versöhnung und wirtschaftlichen Reformen beizuwohnen. Mit einem neuen Plan namens „Operation Gemeinsam nach vorne“ soll die Zahl irakischer Sicherheitskräfte in Bagdad erhöht werden.

Juli 2006: Nur sechs Wochen nach dem Scheitern des vorangegangenen Plans präsentieren Bush und der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki einen neuen: Den irakischen Einheiten sollen mehr US-Militärpolizisten zur Seite gestellt werden, US-Truppen aus dem Rest des Landes sollen in Bagdad stationiert werden. Im Oktober geben die US-Truppen zu, dass auch diese Strategie gescheitert sei.