SCHNELL INS KONZERT!

Am heutigen Samstagabend gibt es zum Abschluss des gleichnamigen Festivals noch ein Konzert unter dem Label women in (e)motion, und zwar mit Maeve MacKinnon, die mit der Geigerin Lauren MacColl und dem Multiinstrumentalisten Ewan MacPherson ab 20 Uhr im Kito schottisch inspirierten Folk spielt.

Irgendwie natürlich auch eine Frau in Bewegung, aber nicht im Rahmen des erwähnten Festivals in Bremen, ist Barbara Morgenstern, die sich längst nicht mehr auf den Berliner Wohnzimmer-Sound des ausgehenden 20. Jahrhunderts reduzieren lässt. Von experimentellen Alben mit dem „September Collective“ über kontemplative Indietronics bis zu der Verbindung aus Techno und Pop-Song reicht ihr Spektrum. Mindestens. Und live schmeißt sie oft noch einmal alles über den Haufen, was man von ihren Platten kennt. Gerade erschien mit „Fan No. 2“ ein etwas anderes Best-of-Album, das alternative Versionen, bislang unveröffentlichte Remixe und neue Songs vereint. Am Mittwoch tritt sie ab 20 Uhr auf der Treue auf.

Als regelrechter Mini-Hype erwies sich unlängst die von Bands wie den Tiger Lillies oder der World/Inferno Friendship Society allerdings schon seit Jahr und Tag betriebene Wiederbelebung des Kabaretts der 20er Jahre: Nicht erst seit den Erfolgen der Dresden Dolls lassen sich immer mehr Musiker von den subversiven Tönen und Texten der „Swinging Twenties“ beeinflussen, auch das Burlesque-Revival bezieht sich auf jene Epoche. Die Kamikaze Queens aus Berlin haben ebenfalls eine ordentliche Nase der guten alten Kabarett-Luft genommen und ihrem Stil zwischen Rockabilly und Garage-Punk eingehaucht. Das schlägt sich auch in der Optik nieder: Die erste Reihe der Kamikaze Queens vereint „Charme, Erotik und Rock‘n‘Roll“, wie ein Kritiker schrieb, dahinter sorgt eine hochkarätige, international besetzte Band unter der Leitung von Tex Morton für den nötigen Drive, den sie schon als Vorband der Queens Of The Stone Age erprobten. Zu sehen am Freitag ab 20.30 Uhr in der Lila Eule. Andreas Schnell