WAS MACHT EIGENTLICH ...… die Zecke?
: Sich 360 Tage durchbeißen

Manch einer sieht in den gegenwärtigen Außentemperaturen einen Anlass zur Freude: die Zecken zum Beispiel.

Sonst nur zwischen April und Oktober aktiv, feiern die lästigen Milben in diesem Jahr eine 365-Tage-Sause. Bevorzugte Opfer sind Hunde, Kleintiere und Menschen. Und das Beste: Nicht nur Zecken fühlen sich an lauwarmen Wintertagen wohl. Auch den gemeinen Jogger und Spaziergänger treibt es vermehrt an die frische Luft. So bietet sich dem Milbenvieh ein vielfältiges Open-Air-Buffet. Besonders viele Zecken soll es in Frohnau, im Grunewald und am Wannsee geben. Wer sein Blut für sich behalten möchte, „muss abends gründlich Beine, Arme und Rücken absuchen“, so Hans Dautel, Geschäftsführer der Insect Service GmbH.

Hat es einen doch mal erwischt, sollte man unverzagt zur Pinzette greifen. Denn ohne Scherz: Zecken übertragen auch im Winter Bakterien und Krankheitserreger. Um den Milben endgültig den Spaß zu verderben, prüft die Insect Service GmbH gerade, welche Mittel vor Zeckenbissen schützen. Dann kann der frischluftverwöhnte Berliner wieder sorglos durch die warme Januarluft laufen. Noch.

Die nächste Plage steht schon vor der Tür. Wenn es so warm bleibt und bis zum Frühling nicht mehr friert, wird es im Sommer eine stark erhöhten Zahl von Krabbelviechern geben. Schöne Aussichten. Es ist also nur eine Frage der Zeit: Früher oder später kriegen wir unser Blut weg. Vielleicht sollte man sich doch ein paar Tage unter null wünschen. NG FOTO: AP