heute in bremen
: „Ich bin für eine Strafverdoppelung“

Auch heute kackt ein Hund auf den Berliner Platz. Die heute fällige Hundesteuer löst das Problem nicht, sagt Viertelbürgermeister Robert Bücking

taz: Herr Bücking, Sie sind der Nenn-Bürgermeister von 33.000 ViertelbewohnerInnen – und wie vielen Hunden?

Robert Bücking, Ortsamtsleiter Mitte/Östliche Vorstadt: Gefühlt sind es 1.000, tatsächlich aber wohl wesentlich weniger.

Die aber um so mehr Dreck machen. Der Berliner Platz zum Beispiel scheint so etwas wie das Hundeklo des Viertels zu sein. Und ausgerechnet dort hängt kein einziger Hundekot-Behälter.

Der Baubehörde sind mit Senator Jens Eckhoff die Lust und die Mittel ausgegangen, um für eine sinnvolle Verteilung der Behälter zu sorgen. Man muss sich nur mal vorstellen, was es für einen Rollstuhlfahrer bedeutet, wenn er über einen Haufen rollt und dann mit bloßen Händen die Räder weiterdrehen muss.

HundebesitzerInnen verweisen gern auf die jährliche Hundesteuer, die ja heute in der Tat in Höhe von 122,64 Euro fällig wird. Ist damit die Entsorgung der Haufen abgegolten?

Ausdrücklich nein. Die Hundesteuer ist ein allgemeiner Deckungsbeitrag zum Haushalt, keine spezielle Reinigungsgebühr. Jeder muss die Haufen seiner Hunde selbst entsorgen. Wer das nicht tut und den öffentlichen Raum in dieser Weise missbraucht, muss seit einem Jahr mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. Ich bin sogar für eine Verdoppelung der Strafen.

Und wenn das Bußgeld nicht hilft?

Dann müssen wir Nordkoreaner hier ansiedeln, die nachts die Hunde fangen und zu schmackhaften Braten verarbeiten.

Fragen: Henning Bleyl