Nord-Länder wollen Airbus retten

Niedersachsen, Bremen und Hamburg lassen durchblicken, dass sie sich für das deutsch-französische Gleichgewicht im Konzern engagieren wollen. Entscheidung für den Einstieg eines deutschen Bankenkonsortiums ist gefallen

Ein Beteiligung der norddeutschen Bundesländer am Luft-und Raumfahrtkonzern EADS zeichnet sich immer stärker ab. Wie berichtet, soll damit der deutsche Einfluss in dem deutsch-französischen Unternehmen gesichert werden. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte am Wochenende: „Niedersachsen wird aktiv dazu beitragen, das deutsch-französische Gleichgewicht bei EADS zu erhalten und ist der Bundeskanzlerin dankbar für die entsprechenden Vorschläge.“ Ein Sprecher des Bremer Senats erklärte, es sei klar, dass Bremen „sich wie Niedersachsen und Hamburg an einer Lösung beteiligen“ werde. Airbus steckt unter anderem wegen der Schwierigkeiten bei der Fertigung des Riesen-Flugzeuges A 380 in der Krise.

Bei einer Beteiligung der Länder geht es um den 7,5 Prozent-Anteil, den der Stuttgarter Autobauer DaimlerChrysler verkaufen will. Einen Teil davon soll ein Bankenkonsortium übernehmen. Die Aufteilung der 7,5 Prozent unter Finanzinvestoren und Bundesländer ist noch unklar.

Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen will sich Niedersachsen mit 80 Millionen Euro beteiligen, die für drei oder vier Jahre investiert werden sollen. Der Hamburger Senat hat seine Bereitschaft zu investieren bereits im vergangenen Herbst erklärt. Dabei hat die Stadt erst 2003 ihren EADS-Anteil von knapp sechs Prozent verkauft.

Ministerpräsident Wulff sagte, zu Einzelheiten könne er sich im Moment nicht öffentlich äußern. „Wir halten die zivile Luftfahrt in Norddeutschland für eine der größten Erfolgsgeschichten überhaupt und werden für eine Fortschreibung dieser Erfolgsstory kämpfen.“ Die EADS-Standorte in Niedersachsen, Hamburg und Bremen dürften durch den Sanierungsplan, der im Februar präsentiert werde, nicht gefährdet werden.

Der Sprecher des Bremer Senats kündigte an, dass heute darüber beraten werde, wie der Beitrag Bremens aussehen werde. „Es gibt“, sagte er, „verschiedene Modelle.“

Die Entscheidung für den Einstieg eines Bankenkonsortiums beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist nach Angaben der Bundesregierung grundsätzlich gefallen. Abwickeln wird das Geschäft möglicherweise die Norddeutsche Landesbank, die von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt getragen wird. Auch die bayerische Landesbank und öffentlich-rechtliche Banken in Baden-Württemberg haben signalisiert, bei einer Beteiligung mitmachen zu wollen. dpa/taz