Beschauliche Bescheidenheit: Buxtehuder SV

Nicht nur der Ball zappelt in vielen Sportarten im Netz, häufig verfangen sich auch die Anhänger der Vereine darin. Was sie da geboten bekommen, ist manchmal schon ein dolles Ding. Wir haben’s getestet.Topmeldung auf der BSV-Homepage: Randy und Melli sind auf dem Altländer Kirschenfest. Zwei Monate vor Saisonstart in der Frauenhandball Bundesliga herrscht im Alten Land dröge Beschaulichkeit. Für die Spielerinnen des Buxtehuder SV hat die Vorbereitung noch nicht begonnen. Kampfansagen für die neue Saison sucht man vergeblich. Meisterschaft? Selbstbild als Spitzenmannschaft? Fehlanzeige. Stattdessen viele Worte zum Jugendkonzept. Das Ziel: Mehr Spielerinnen aus der Region in die Bundesliga führen. Mit Emily Bölk steht eine talentierte 16-Jährige ab September im Bundesligakader. Andere spannende Neuverpflichtungen? Fehlanzeige. Die Chefs vertrauen ihrer Mannschaft, lautet eine Meldung. Der Kader soll sogar schrumpfen, von 17 auf 14 Spielerinnen. Immerhin kehren mit Isabell Klein und Lone Fischer zwei Leistungsträgerinnen zurück. Dank der HSV-Rettung bleibt auch Ulrika Algren dabei. Talente und Altbewährtes – auf Dauer billiger als gekaufte Stars. Gespart wird auch in der Führung. Manager Peter Prior wird nur noch zwei Tage pro Woche in seinem Büro in der Buxtehuder Innenstadt sitzen. Unweit davon können Fans am 16. Juli ihre Dauerkarten abholen, meldet die Facebook-Seite. In diesem Jahr günstiger. Ohne zusätzliche Meister- und Abschiedsrunde gibt’s drei Spiele weniger. Noch ein Jahr ohne Schulden ist das Ziel, teurere Karten sind da tabu. Das Ganze mag provinziell erscheinen, doch für manch anderen Handball-Club an der Elbe sollte solch beschauliche Bescheidenheit ein Vorbild sein.  BIG

Im Netz: www.bsv-live.de