Wachmann beleidigt und schlägt Asylbewerber

MIGRATION Bewohner eines Flüchtlingsheims bei Schönefeld misshandelt. Wachmann suspendiert

Wegen Körperverletzung und ausländerfeindlicher Beleidigung ermittelt die Brandenburger Polizei gegen einen Wachschutzmitarbeiter des Asylbewerberheims Waßmannsdorf bei Schönefeld. Der mittlerweile vom Dienst suspendierte Angestellte der Firma Eberswalder Wach- und Sicherheitsgesellschaft soll am 29. Januar einen farbigen Bewohner des Heims rassistisch beleidigt und dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, teilte die Brandenburger „Opferperspektive“ am Mittwoch in Potsdam mit.

Von der zuständigen Polizeistelle des Schutzbereichs Dahme-Spreewald wurde der Vorfall bestätigt. Die Polizei sei am Abend des 29. Januars gegen 20.30 Uhr informiert worden, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Seitdem ermittle der Staatsschutz. Laut Augenzeugen wurde der diensthabende Wachschutzmitarbeiter von dem Heimbewohner gebeten, die Waschräume zu den regulären Duschzeiten aufzuschließen. Daraufhin habe der offenbar betrunkene Wachmann lallend geantwortet, „hier werde Deutsch gesprochen“, heißt es in einer Mitteilung der „Opferperspektive“.

Auf dem Weg zu den Duschräumen soll sich der Wachschützer unvermittelt umgedreht und den Bewohner mit der Faust gegen die Stirn geschlagen haben. Aus Angst vor weiteren Repressalien habe ein Heimbewohner dann erst am Abend die Polizei gerufen. Diese habe bei dem Wachmann einen hohen Blutalkoholwert festgestellt.

Der Landkreis Dahme-Spreewald als Träger des Asylbewerberheims habe sich mit dem Betreiber der Einrichtung auf die Suspendierung des Wachmanns verständigt, sagte Landkreis-Sprecherin Heidrun Schaaf. Das Heim verfügt über 320 Plätze, von denen 127 belegt sind. (epd)