Terrorprozess in London beginnt

LONDON dpa ■ Wegen einer gescheiterten Serie von Selbstmordanschlägen im Zentrum von London müssen sich seit gestern sechs Männer aus dem radikal-islamischen Milieu vor Gericht verantworten. Den Angeklagten im Alter von 24 bis 33 Jahren wird zur Last gelegt, vor eineinhalb Jahren eine Reihe von Bombenanschlägen in der U-Bahn und einem Bus vorbereitet zu haben. Der Plan schlug jedoch fehl, weil die Sprengsätze nicht richtig zündeten. Verletzt wurde am 21. Juli 2005 niemand. Nur zwei Wochen zuvor waren in London mehr als 50 Menschen bei einer Anschlagserie ums Leben gekommen. Der Terrorprozess begann unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen vor einem Londoner Geschworenengericht. Den sechs Männern wird Verschwörung zum Mord und zu Bombenanschlägen zur Last gelegt. Sie beteuern ihre Unschuld. Die Angeklagten stammen alle aus afrikanischen Einwandererfamilien, leben aber schon lange in Großbritannien. Mit dem Urteilsspruch wird erst in einigen Monaten gerechnet. Die vier Attentäter der Anschlagserie vom 7. Juli waren alle bei den Anschlägen gestorben.