Rebellenführer in Senegal tot

DAKAR/BERLIN afp/taz ■ Der älteste noch aktive Rebellenführer Afrikas ist tot. Abbé Diamacoune Senghor, historischer Führer der separatistischen Rebellen im Süden Senegals, starb am Sonntag 78jährig in einem Pariser Krankenhaus. Diamacoune hatte 1982 in der südsenegalesischen Casamance, die zwischen Gambia und Guinea-Bissau liegt und fast keine Landverbindung mit dem Rest Senegals hat, die Rebellenbewegung MFDC (Bewegung der demokratischen Kräfte der Casamance) gegründet, die für die Loslösung von Senegal kämpfte. Die Casamance ist zugleich eine der Hauptherkunftsregionen senegalesischer Emigranten nach Europa. Ende 2004 hatte Abbé Diamacoune ein Friedensabkommen mit Senegals Regierung unterzeichnet, aber die MFDC hatte sich zuvor bereits gespalten und kämpfte weiter. Danach hatte Abbé Diamacoune vergeblich versucht, die zerstrittenen Gruppen zusammenzuführen. Senegalesische Medien fürchteten gestern, sein Tod werde die Konflikte in der Casamance weiter nähren, da es jetzt keine respektierte intellektuelle Führungsfigur mehr gäbe. Die Zeitung Wal Fadjri prophezeite einen Machtkampf. D.J.