Airbus-Monopoly
: Alle Macht den Konzernen

Es ist ein Lehrstück über die Macht der Konzerne und die Ohnmacht der Politik. Jahrelang haben die Gegner der Zuschüttung des ökologisch wertvollen Mühlenberger Lochs und der das Dorf Neuenfelde zerstörenden Startbahnverlängerung wieder und wieder versucht, die Diskussion zu eröffnen, ob es nicht sinnvoll wäre, den A 380 ganz in Toulose, die kleinen Airbusse dafür in Hamburg bauen zu lassen. Vergebens. Sie wurden als Wirtschaftsfeinde abgekanzelt, als weltfremde Zukunftsverweigerer, die Hamburg und ganz Norddeutschland schweren Schaden zufügen würden.

Kommentarvon Marco Carini

Dabei hatte die ökonomisch unsinnige und ökologisch verheerende Standort-Teilung nur ein Ziel: Airbus wollte gleich vierfach staatliche Zuschüsse und Kredite kassieren. Von Frankreich und Deutschland, von Hamburg und Toulouse.

Nun, wo fast alle notwendigen Investitionen getätigt sind und eine Milliarde Euro ins Mühlenberger Loch geschüttet wurde, werden die Karten von den Airbus-Managern im Wochenrhythmus neu gemischt. Und wieder müssen die Nordländer Euro-Millionen investieren, um ihre Chancen zu wahren. Gelingt ihnen dies nicht, werden sie mit Peanuts abgefunden.

Dieses Trauerspiel als Politik zu bezeichnen, fällt schwer. Der treffendere Begriff lautet da: Selbstentmündigung.