Einblick (178)

Stéphane Bauer, Leiter des Kunstraums Kreuzberg/Bethanien

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Stéphane Bauer: Angeregt: In der Akademie der Künste: Hans Haacke. Eine beeindruckende Schau. Ein Meister der konzeptionellen und politischen Kunst. Die erste Ausstellung, die gekonnt in diesen schwierigen Ausstellungsräumen am Pariser Platz eingefügt worden ist. Ebenfalls gelungen: Vitek Marcinkiewicz in der Galerie Laura Mars. Und im Zusammenhang mit unserem Projekt zu SEXWORK: Die Ausstellung in der Gedenkstätte Ravensbrück: „Sex-Zwangsarbeit in NS- Konzentrationslagern“. Aufgeregt: „Peintures/Malerei“ im Martin-Gropius-Bau. Die französischen KünstlerInnen haben Besseres verdient als eine alphabetische, einfallslose Hängung. Selbst herausragende Künstlerinnen wie Valérie Favre gingen da unter …

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?Zurzeit bewege ich mich fast nur am Kotti: Konzerte und abwechselnd Ausstellungen im West-Germany, danach ein Drink in der Paloma-Bar. Erstes OG. im Kreuzberg-Zentrum: Ein Blick auf das Kottbusser Tor, der einen hoffen lässt, dass Berlin doch eine Metropole ist. Und wenn ich Zeit für eine Reise hätte: am 21. Januar in Kadiköy/Istanbul: Ceza und die Kadiköy Acil Album Release Party.

Welche Zeitung, welches Magazin und Buch begleiten Sie zurzeit durch den Alltag? „Spaziergangswissenschaft“ von Lucius Burckhardt, herausgegeben von Martin Schmitz, weil ich zusammen mit Christine Heidemann für kommenden Herbst eine Ausstellung mit dem Titel „WALK! Spazierengehen als Kunstform“ kuratiere. Eröffnung ist am 31. August!

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude? Seit kurzem besitzt mein Fahrrad ein Nabendynamo und zu Weihnachten bekam ich eine St.-James-Wollmütze geschenkt: So werde ich auch in diesem Winter stets mit dem Fahrrad zum Bethanien fahren …