SOMALIAS KRIEG

Seit dem Sturz des Militärdiktators Siad Barre Anfang 1991 durch Rebellen hat Somalia keine Zentralregierung mehr. Die Rebellen zerstritten sich, ein Landesteil spaltete sich als „Somaliland“ ab. Eine Militärintervention von UNO und USA 1992–95 verschärfte die Konflikte noch. Nach dreizehn erfolglosen Versuchen zur Regierungsbildung entstand 2004 auf einer Somalia-Friedenskonferenz in Kenia eine neue Übergangsregierung. Unterstützt von Äthiopien, übernahm sie Ende 2006 die Kontrolle über Mogadischu. Dort war zuvor zum ersten Mal seit 1991 Frieden eingekehrt, nachdem die Warlords im Juni 2006 von den Kämpfern der „Union Islamischer Gerichte“ (UIC) vertrieben worden waren. Die Islamischen Gerichte hatten sich seit Ende der 1990er-Jahre als Basisbewegung gebildet. Äthiopien und die USA sahen in ihnen eine Speerspitze des radikalen Islamismus. D. J.