Der Schutz der Meere
: Unverzichtbar und eilbedürftig

Sehen wir es positiv: Der Anfang ist gemacht. Die Debatte über den Umgang Europas mit seinen Meeren wurde initiiert, sie ist in vollem Gang und dies vor allem in Norddeutschland. Und die Diskussion wird, das zeigte auch das dritte Forum zum Thema jetzt in Hamburg, auf hohem Niveau geführt. Lobenswert ist das zwar allemal. Das Einzige jedoch, was zählt, sind reale Verbesserungen.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Denn die sind bitter nötig, und eilbedürftig ist die Sache obendrein: Die Ausrottung von Fischpopulationen durch die Industrietrawler und die nahezu ungeminderte Einleitung von Schadstoffen in die Flüsse und Meere drohen alle Bemühungen um Artenschutz zunichte zu machen. Auch die nächste Havarie eines Öltankers wird geschehen, die Frage ist nur, wann und wo.

Dies sind nur zwei der drängendsten Probleme, für die politische Lösungen überfällig sind. Der Schutz der Meere, ihrer Fauna und Flora sowie ihrer Regenerationsfähigkeit ist nicht nur ökonomisch sinnvoll. Gerade für den Klimaschutz ist sie unverzichtbar, und das nicht nur wegen der Energieerzeugung durch Wind und Wellen.

Selbstverständlich muss eine ganzheitliche ökologische Politik der EU her. Ob das gelingt, mag fraglich sein. Viele Interessengruppen mischen da mit, allesamt zuvörderst den eigenen Nutzen im Visier. Aber gut – der Anfang ist gemacht. Noch werden der Worte viel gewechselt. Am Ende aber müssen schon bald Taten stehen.