Der Kampf der Biosupermärkte

Die Branche ist euphorisch. Für Biosupermärkte wie Bio Company, Bio Lüske, VIV BioFrischeMarkt oder Klassiker LPG ist Berlin ein profitabler Standort – laut der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau (FÖL) gibt es inzwischen 30 Filialen in der Stadt. „Die Nachfrage steigt nach wie vor“, sagt Robert Erler, Sprecher der Bio Company. „Es hat ein Umdenkprozess stattgefunden. Den Menschen sind Qualität und der regionale Bezug wichtig.“ Allerdings wird es eng auf dem Markt, auch weil Discounter wie Aldi und Lidl Bioprodukte in ihre Palette aufgenommen haben. „Der Berliner Markt ist schon ziemlich satt“, sagt Erler. Und es gibt auch unschöne Nebeneffekte. Die Supermärkte mit breitem Angebot bedrängen die kleinen Bioläden, die bei Preisen und Produktvielfalt nicht mithalten können. Manche geben auf, manche vereinbaren lieber die friedliche Übernahme, wenn ein Biosupermarkt nebenan aufmacht – wie in Pankow geschehen. „Natürlich herrscht Wettbewerbsdruck“, sagt FÖL-Geschäftsführer Michael Wimmer. Er rechnet mit einer zunehmenden Spezialisierung kleiner Läden. „Jeder muss sich seine Lücke suchen. Das kann zum Beispiel die Käsetheke sein oder eine besondere Weinauswahl.“ US