BENEFIZ
: Fernab vom Spendenstrom

Gelegenheiten, das soziale Gewissen mit einer pekuniären Wohltat zu beruhigen, gibt es genug. Dass die Solidarität dabei klare Grenzen, Konjunkturen und Sympathien kennt, haben Lisa Politt und Gunter Schmidt vom Kabarett-Duo „Herrchens Frauchen“ (Foto) beim ersten Benefiz für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge vor sechs Jahren zu spüren bekommen. „Ach, damit die sich Waffen kaufen können?“, wurden sie damals gefragt. Jugendliche unbegleitete Flüchtlinge liegen fernab vom Spendenstrom, dabei bedürfen gerade sie der Hilfe: Gesellschaftlich sind sie völlig ausgegrenzt, die Lebensbedingungen sind miserabel, das Misstrauen ist groß und die Schikanen der Behörden zahlreich. Wer mehr über ihre Situation erfahren will, spitzt zu Beginn der Veranstaltung am Dienstag die Ohren oder wird am Infostand fündig. Aber es wird nicht nur Trübsal geblasen. Auf der Bühne zeigen „Herrchens Frauchen“, Ebermann und Trampert, „Die Sterne“ und mit Glück auch Helge Schneider, dass man auch kritisch amüsieren kann. MATT

■ Di, 15. 2., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36