Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Morgen, am Dienstag, geht es in den Mehringhof, dort wird unter dem Titel „Auf der Suche nach dem kleineren Übel oder: Wohin des Wegs, Peru?“ mit Marco Arana darüber gesprochen, wie es in Peru politisch und sozial weitergehen wird, aber auch darüber, wie es dort weitergehen kann und sollte (Gneisenaustraße 2a, 19 Uhr). Am Donnerstag ist in der K9 „Stadtentwicklung und Arbeit“ das Thema: Die Frage ist, inwieweit die schön klingenden Worte „kreativ und selbstbestimmt“ auf diese Arbeitsform auch tatsächlich zutreffen und inwieweit sie eben doch nur dazu dienen, prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse zu verschleiern. Gerade in der Stadt, in der, um mit unserem Bürgermeister Wowereit zu sprechen, Armut sexy sein soll, ist dies eine Frage von großer Bedeutung (Kinzigstraße 9, 17 Uhr). Am Freitag gleich zwei wichtige Termine. Zunächst geht es um eine Frage der Solidarität. Morgens nämlich wird im Amtsgericht Tiergarten erstmals gegen den Geschäftsführer des Kreuzberger Buchladens oh21 verhandelt, der ebenso wie die Buchläden Schwarze Risse und M99 beschuldigt wird, mit dem Verkauf von Büchern und Magazinen einen „Aufruf zu Straftaten“ und einen „Verstoß gegen das Waffengesetz“ begangen zu haben. Dass der Buchhändler also stets wissen soll, was in seinen Büchern steht (und was das dann juristisch bedeutet), setzt das Gericht voraus. Und das ist nun wirklich eine Farce (Turmstraße 91, 9 Uhr)! Am Abend dann wird im Roten Salon der Volksbühne unter dem Titel „Freiheit auf Arabisch“ über die Revolten in Ägypten und Tunesien gesprochen und der Frage nachgegangen, ob der Maghreb nun sein 89 erlebt. Auf der Bühne diskutieren Fathiyeh Naghibzadeh, Thomas von der Osten-Sacken und Bernd Beier, Letztere waren eben erst mehrere Tage zur Aufstandsbeobachtung in Tunis. Es moderiert Ivo Bozic von der Wochenzeitung Jungle World, die auch die Veranstalterin der Veranstaltung ist (Rosa-Luxemburg-Platz 1, 19 Uhr).