Mehr Geld für Medienboard

FILM Wowereit plädiert für Aufstockung der Filmförderung. Senator Wolf dagegen mauert

Wenn man zu einer Party eingeladen wird, bringt man was mit. Diesen Brauch hat auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) befolgt und auf dem Berlinale-Empfang der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH erklärt, er werde sich für die Erhöhung der regionalen Filmförderung einsetzen.

Er sei der Ansicht, sagte Wowereit am Samstagabend, dass das Medienboard sehr erfolgreiche Arbeit leiste. Die Fördermittel spielten eine bedeutsame Rolle für die Filmwirtschaft. Da andere Bundesländer ihre Gelder bereits aufgestockt hätten, sollte auch Berlin seinen Anteil erhöhen. Eine konkrete Summe nannte Wowereit nicht, er müsse zunächst „mit seinem Finanzsenator darüber sprechen“. Zugleich appellierte Wowereit an das Land Brandenburg, das gemeinsam mit Berlin die Medienboard GmbH trägt, ebenfalls über eine Erhöhung des Etats nachzudenken.

2010 hatten beide Länder das Medienboard mit rund 28,5 Millionen Euro gefördert. Hinzu kamen Sondermittel von Fernsehanstalten (ZDF, RTL, Sat1) in Höhe von 6,5 Millionen Euro. Fast 250 Kino- und TV-Produktionen konnten davon profitieren.

Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin des Medienboard, begrüßte Wowereits Vorstoß. „Mit mehr Mitteln könnte der Standort weiterhin national und international konkurrenzfähig bleiben“, sagte sie. Eine Aufstockung „um 3 Millionen Euro“ wäre „wünschenswert“.

Wowereit wird außer mit dem Finanzsenator besonders mit dem zuständigen Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) sprechen müssen. Wolf sagte am Sonntag, er sehe keinen Spielraum für eine Zulage der regionalen Filmförderung. Das Medienboard gehöre neben NRW und Bayern zu den „am besten ausgestatteten deutschen Filmförderinstitutionen“. Eine weitere Aufstockung sei „aktuell nicht in Sicht“, so Wolf. GA, ROLA