Das Thema der Woche

Von Kopenhagen lernen

■ betr.: „Von Kopenhagen lernen“, taz.nord vom 5. / 6. 7. 14

„… dass es in Dänemark keine Autoindustrie gebe und damit auch nicht die entsprechende Lobby.“

Genau so sieht’s aus. Daher müsste in Deutschland der Einfluss des Automobilkomplexes (oder besser der Komplex an sich) deutlich gestutzt werden. Aber es fallen ja noch zu viele auf dessen vermeintliche Alternativlosigkeit des Seins rein.

SCHULLE UND STULLE, taz.de

■ betr.: „Von Kopenhagen lernen“, taz.nord vom 5. / 6. 7. 14

Dirk Lau verschweigt, dass der ADFC eins der größten Probleme bei der Umsteuerung des Hamburger Verkehrs ist. Grundlage der dänischen und niederländischen Erfolge ist die Angebotsorientiertheit der Radpolitik. „Nur bei guten Radwegen fühlen sich die Leute eingeladen, Rad zu fahren“, sagt Helle Søholt, Stadtplanerin aus Kopenhagen.

Der ADFC Hamburg gehört, bundesweit gesehen, zur dogmatischen Betonfraktion, die überhaupt gegen alle Art geschützter Radinfrastruktur polemisiert und ständig deren Rückbau fordert. Nochmal Helle Søholt: „Wenn es Ihnen nur um junge Männer geht, die stark genug sind, den Kampf mit den Autofahrern aufzunehmen, dann können Sie die auf der Straße fahren lassen. Wollen Sie aber das Fahrrad zu einem attraktiven Transportmittel für die Allgemeinheit machen, dann müssen Sie eine getrennte Infrastruktur schaffen.“

Die Position des ADFC wird 1:1 von der GAL übernommen.

VORSTADT-STRIZZI, taz.de

■ betr.: „Schlechter als sein Ruf“, taz.nord vom 5. / 6. 7. 14

Wohl wahr, wohl wahr! Deutlich zu spüren ist dies auch an den Ampelschaltungen. Hier haben Busse und dann der Autoverkehr weiterhin den Vorrang. Oftmals schalten die Ampeln für FußgängerInnen und RadlerInnen schon auf Rot, während Minuten lang die Ampel des Autoverkehrs auf Grün gehalten wird, weil irgendwann ein Bus kommt. Warum? Einfache Ignoranz gegenüber dem Radverkehr – vermute ich. Dieser scheint weit verbreitet zu sein.

BERNHARD STOEVESANDT, taz.de

■ betr.: „Schlechter als sein Ruf“, taz.nord vom 5. / 6. 7. 14

Ja, Oldenburg ist schön und ich lebe gerne dort. Als Fahrradstadt ist Oldenburgs Ruf besser als die Realität: Die gezählten Fahrradwegkilometer sind häufig von mangelhafter Qualität und die Ampelschaltungen eine deutliche Benachteiligung der Fahrradfahrer und der Fußgänger. Autofahren kann man dank der Stadtautobahnen dagegen ganz prima. GERDGRANTIG, taz.de

■ betr.: „Schlechter als sein Ruf“, taz.nord vom 5. / 6. 7. 14

Noch so’n Hassartikel, nicht fundiert, widersprüchlich! Der eigentlichen Sache, des Miteinanders, in keinster Weise dienlich. Nun werden auch noch die Fußgänger mit ins Boot geholt. Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger. Aber sehr viele scheinen den Artikel sowieso nicht zu beachten.  MANFRED WETTER, taz.de

… heißt Radfahren lernen: Der Eindruck drängt sich auf, wenn man sich wie wir am vergangenen Wochenende damit beschäftigt, wie die dänische Hauptstadt das Fahrradfahren fördert. 37 Prozent aller Pendler fahren dort mit dem Rad – zwölf Prozent sind es in Hamburg. In Kopenhagen gibt es aber auch eigene Fahrradschnellstraßen, zweispurig in jeder Richtung, mit Grüner Welle. 33,5 Millionen Euro hat Kopenhagen 2013 in den Radverkehr investiert – in Hamburg sind es fünf Millionen.

Vergleichbare Städte in Deutschland gibt es wenige, Oldenburg jedenfalls gehört nicht dazu – so schrieb in derselben Ausgabe Felix Zimmermann, sonntaz-Leiter und langjähriger Oldenburger.