Ein Endlager reicht

ENERGIE-ABFALL Niedersachsens CDU lehnt Kohlendioxid-Speicher im eigenen Land ab

Die niedersächsische CDU-Fraktion sperrt sich gegen die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken. Die Christdemokraten wollen neben den Atomendlager-Projekten in Niedersachsen keine weiteren Lasten aus der Energienutzung tragen. Am Sonntag hatte Greenpeace eine Karte mit 408 geologisch möglichen CO2-Speicherorten veröffentlicht. Danach befinden sich große Endlager-Potenziale in Ostfriesland von Bremerhaven bis Oldenburg und Emden, unter den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog sowie im schleswig-holsteinischen Wattenmeer.

CDU-Fraktionschef Björn Thümler sagte: „Niedersachsen übernimmt bereits mit dem möglichen Atommüll-Endlager Gorleben in energiepolitischer Hinsicht nationale Verantwortung – mit allen bekannten Konsequenzen. Dem Land mit Kohlendioxid den nächsten Energie-Abfall aufdrücken zu wollen, hielte ich für hochgradig unsolidarisch.“ Die Bundesländer sollten bei der CO2-Endlagerung mitentscheiden können.

Aus Sicht der CDU, aber auch der Opposition ist die Technik zur CO2-Speicherung noch nicht ausgereift genug. Mit der so genannten CCS-Methode wollen Energiekonzerne das Treibhausgas CO2, das beim Betrieb von Kohlekraftwerken entsteht, unterirdisch speichern. Gegenwärtig ist das Verfahren noch im Entwicklungsstadium. (dpa)