„Sie werden immer schlauer“
TECHNISCHE BERUFE Wirtschaftsförderung und Fachhochschule kobern den Nachwuchs
taz: Herr Soltysiak, wie kommen Ihre Sommercamps Fliegen und erneuerbare Energien bei den Jugendlichen an?
Lukasz Soltysiak: Das Sommercamp „Faszination Fliegen“ ist heiß begehrt. Da sind die Plätze sehr schnell vergeben. Für das zweite Camp „Zukünftige Energien“ haben wir noch drei Plätze.
Fliegen stößt als Berufsfeld also auf mehr Interesse als die erneuerbaren Energien?
Fliegen an sich begeistert die Menschen. Man denkt an die Freiheit. Erneuerbare Energien sind als Thema relativ neu. Die erste Assoziation ist Windenergie – aber was dann? Wir wollen zeigen, dass dieses Feld auch sehr spannend ist und dass es viele Berührungspunkte zwischen den beiden Technik-Sparten gibt. Es gibt viele Ausbildungsberufe, mit denen man in beiden Branchen arbeiten kann. Das ist vielen Jugendlichen und ihren Eltern gar nicht bewusst.
Wer bewirbt sich denn für das Fliegercamp und wer für die erneuerbaren Energien?
Wir haben mehr Mädchen, die sich für das Thema Energien interessieren.
Und wer darf mitmachen?
Als Voraussetzung verlangen wir nur ein Mindestalter von 14 Jahren. Aber Jugendliche, die sich bei uns anmelden, sind quasi alle vorbelastet. Sie sind in der Schule technikaffin oder von zu Hause vorgeprägt.
Können die SchülerInnen heute mehr als früher oder weniger?
Sie werden immer schlauer.
Weil sie so motiviert sind oder weil sie die Schule gut vorbereitet?
Die sind motiviert. Sie haben ein sehr breites Wissen, aber manchmal fehlen die sozialen Kompetenzen. Sie können nicht zusammen in der Gruppe arbeiten. Es ist wichtig, dass sie bei den Betrieben erfahren können, worauf es bei der Arbeit ankommt.
Aber der erste Teil des Programms sind Vorlesungen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW).
Das sind nicht nur Vorlesungen, die können dort auch experimentieren, etwa im Windkanal.
Warum haben Sie die Themen Fliegen und erneuerbare Energien gewählt?
Eine Aufgabe der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF) ist, Firmen für den Standort zu begeistern. Jetzt wird das Thema Fachkräfte eben wichtiger. Und der Trend ist nicht, dass sich junge Leute bei den Firmen bewerben. Die Firmen suchen selbst nach den Besten. INTERVIEW: KNÖ
Sommercamp der HAW und des Faszination-Technik-Klubs der HWF. Weitere Infos: www.faszination-fuer-technik.de
