SOUNDTRACK

Rivulets sind keine klassische Band, sondern eher ein Sammelbegriff für das wechselnde Umfeld, mit dem sich der aus Denver stammende Songwriter Nathan Amundson in höchster Produktivität umgibt. Und das Ergebnis gibt dieser Vorgehensweise recht. Im Spannungsfeld zwischen „Owen“ und Bonnie Prince Billy entstehen nämlich unter der Regie von Amundsons prägnanter, immer hoch angesetzter Stimme sparsam, um nicht zu sagen vorsichtig instrumentierte, verträumte bis ätherische Songs, die eins jedenfalls nicht sein sollen: Hymnen aus dem Sommer. Do, 17. 2., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 Dass Country nicht mehr von alten kettenrauchenden Südstaatlern, sondern auch von jungen kettenrauchenden Frauen gemacht werden kann, diese Erkenntnis verdankt die größere Öffentlichkeit außerhalb dieses als verstaubt und tendenziell reaktionär geltenden Genres Caitlin Rose. Der jungen Dame blieb aus familiärer Verwobenheit – ihre Mutter Liz Rose gehört zu den größeren Nummern der Szene – wohl kaum etwas anderes übrig, als entweder in einer Death-Metal-Band anzuheuern oder sich an zeitgemäß aufgehübschten Versionen des US-Schlagers zu versuchen. Das Ergebnis geht in die zweite Richtung. Auf der Basis klassischer Arrangements, mit Aufbrüchen in Rock und Blues, vor allem auch ins Singer/Songwriting, nicht zuletzt ausgestattet mit einer wunderbar klaren und lässigen Stimme, wird Frau Rose gar nicht mehr allzulange als „Tochter von“ firmieren. Di, 22. 2., 19 Uhr, Prinzenbar, Kastanienallee 20 Die jeweils neueste Retro-Welle im Pop schafft es bekanntlich, immer noch banaleres Zeug zu finden, es an die Oberfläche zu befördern und von den einschlägigen Gazetten dann als Innovation deklarieren zu lassen – man denke in diesem Zusammenhang nur an gewisse Schmuse-Duos aus England. So gesehen haben zum Beispiel Terror Bird ein bisschen Pech, denn sie sind in gewisser Weise Strandgut der derzeitig tobenden Synthie-Wave-Rezeption, der partout nur Kate Bush und „Human League“ einfällt, wo ein Tasteninstrument und eine Sängerin zusammenstoßen. Sie haben aber auch Glück, denn die Rechnung geht schon deshalb nicht voll auf, weil hier doch deutlich mehr aus den Asservatenkammern düsterer Tanzmusik versammelt ist, als die 80er Jahre hergeben und das Ganze sich aufgrund von Unähnlichkeit nun wirklich nicht an Kate Bush messen lassen muss (was ja auch zu einer verheerenden Niederlage führen könnte). Wer es mag, wenn dunkle Sachen glitzern und schöne Melodien mal rumpeln, findet das hier auch gut. Mo, 21. 2., 21.30 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt 71 NILS SCHUHMACHER